Es Bindbaum-Kaffi

Üisi Frohsinn het bis anfangs de 80-Johre bim Johreskonzert immer im 2. Teil mit ere Uffüehrig vomene Theater d’Lüt unerhaute.

I au dene Johr het me verschiedeni Luststück i’studiert und uf der Bühne i der Krone uf’gfüert. Es isch i de 60-Johre gsi, wo mir uner der Leitig vom Beat Dietschi s`Theaterstück „s`Hörrohr“ i mängere Prob i’studiert hei. Bi de letzte Probe si mir i der Krone uf der Bühni zäme cho, um üs as Bühebild und a alli Irichtige hei könne a’gwöhne.

Wenn mer aube mit der Prob fertig si gsi, isch me immer bi emene Meitschi, wo au im Theater mit gmacht het, go nes Kaffi trinke. Die ganzi Theatergruppe het de i der Beiz vore no eis zoge und no lang glattert und diskutiert. Mir hei de abgmacht dass mer i Käppu göine go s’Kaffi trinke. S`Flück Beth het de i parne gseit, si säue afe gos Wasser übertue. Bi spoter Nacht si mer de säub z`zweut d`Vorstadt us trampet.

Im Käppu use isch aber kei Tür offe gsi und unerinne isch au keis Feister offe gsi. Mir si do i der Finsteri g’stange und hei überleit, wie mir i die Kuchi ine kömme.

Uf der Südsite vom Wohnhus isch im 1. Stock e grossi Holzlaube mit zwei Feister. Mir hei de ufem ganze Hof nachere Leitere gsuecht, si aber nid fündig worde.

Plötzlich hei mir gseh, dass unerem Hus amene Kestelle-Baum e länge Bindbaum a’staut gsi isch. Dä Bindbaum hei mir de as Laubegländer anstellt und hei g’hoffet, dass obe es Feister oder e Tür offe isch.

I ha de zwei, dürmau i d’Häng g’spüit und bi der Bindbaum uf’kläteret und übers Gländer ine knorzet.

Zum Glück isch de uf der linge Site e`Feistertüre offe gsi. I der Annahm, dass das Zimmer nume en Abstell-Chamere sel si, bin ig den i das Zimmer ine trampet.

Plötzlich het den e Frau afo schreie und tobe und ig ha schlotteret und zitteret wi nes Eschbelaub. Es ischs Flück Rösi gsi, im Pius Flück si Schwester. Wo chunsch her und was wotsch du i mim Zimmer het si de ghobet.

I ha mi ganz Muet zämme grisse und ihre ganz schüch erklärt, dass i numme i Chuchi abe well gos Kaffi-Wasser übertue für Theater-Gruppe wo jetzt de no chöm.

Si het mi de nume läng a’gluegt und i bi de zum Zimmer us, bi i der Finsteri s’Stäge ab und bi de go d’Hustür ufspliesse.

Chum hei mir den in der Chuchi s’Wasser fürs Kaffi uf e Herd g’steut, si denn de angere au cho und hei gemeint, s’Wasser chochi scho.

Ersch wo denn alli s`Kaffi vor ansich gha hei und d`Schnapsfläsche ufem Tisch g’stange isch, hei mir den de angere verzelt, wie mir über Umwänge i die Chuchi cho si.

Druf abe isch nume no g’lacht worde und wo mer hei si, isch d`Fläsche mit em Schnaps leer gsi.

Dr Flück Pius und si Frau s’Hedi hei aber nie erfahre, wär as bim Rösi im Zimmer i`stige isch.

Konrad Brunner